Sonntag, 28. August 2005

Die Flegeljahre

Vorkurzem saß ich mit ein paar Freunden auf der Spitze eines am Hang gelegenen, gemähten Feldes. Es war schon längere Zeit dunkel und ein riesiger Vollmond half uns dabei, ohne Lampe ein paar Zigaretten zu bauen, welche wir rauchten um die von uns angestrebte "angenehme Gleichgültigkeit" zu erlangen.

So richtig chillig wurde es leider nicht, denn zwei meiner Kumpels zogen es vor über Religion und den gerade aktuellen Weltjugendtag zu diskutieren um später auf das Thema Bundestagswahl 2005 umzuschwenken. Alles Themen, die mich sehr interessieren, aber nicht zu so später Stunde und mit Joint in der Hand.

Wie auch immer: Später, die Diskussionen waren nicht mehr so hitzig und wir unterhielten uns gepflegt, waren nocht nichtmal sehr breit, als auf einmal ein Auto auf, die das Feld umgrenzende Landstraße, einbog. Als es näher kam, erkannte man, dass es sich eher um einen Jeep o.ä. handelte, denn es schaltete einen extrem lichintensiven Suchscheinwerfer auf dem Dach ein. Wir starrten dem etwas überrascht entgegen. Mein Freund besann sich schnell und rief nur "Haut ab!" und wir schnappten uns unsere Fahrräder (ich mit meinem Hollandrad) und machten uns über das Feld davon. Das Ganze brachte uns noch etwas Herzrasen ein, da der Jeep um das Feld herum fuhr und wir teilweise unsere Richtung aus taktischen Gründen ändern mussten. Im Schutze der Dunkelheit und dank Mutter Nacht konnten wir unbemerkt fliehen. Warum genau bzw. wer uns das verfolgte wissen wir nicht genau. An der illegalen Droge lag es mit sicherheit nicht. Wahrscheinlich war es eher der Bauer, dem das Feld gehörte, oder irgendwelche Anwohner, die sich gestört fühlten.

Im Nachhinein tat es richtig gut sowas nochmal zu erleben. Früher als wir noch Jünger waren, wäre unsere Reaktion wahrscheinlich normal gewesen: So schnell wie möglich abhauen um ja nicht erwischt zu werden. Hätte mein Freund nicht gerufen, wären wir wahrscheinlich sitzen gelbieben um das Problem auf "zivilisierter" Weise mit Reden zu lösen. Man merkt schon, wie die Spontanität und die Unvernunft abnimmt.

Die Flucht selber war schon kritisch. Ich hatte verdammtes Herzklopfen. Aber es hat doch extrem Spaß gemacht. Zudem sind wir Ärger entgangen und haben wieder Erfahrungen gemacht. Alles in allem ein sehr gutes Erlebnis.

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